Um sicherzustellen, dass dem Arbeitsmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar auch in Zukunft ausreichend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, stimmen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung ein gemeinsames Verständnis einer regionalen Arbeitsmarktpolitik ab. Hierzu haben sich Steuerkreise und Netzwerke formiert, die von der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH koordiniert werden.
Im Steuerkreis „Vitaler Arbeitsmarkt“ legen Agenturen für Arbeit, Gewerkschaften, Kammern, Kommunen, Sozialverbände und Unternehmen die strategische Ausrichtung der Aktivitäten zur Fachkräftesicherung in der Rhein-Neckar-Region fest.
So hat der Steuerkreis „Vitaler Arbeitsmarkt“ im Frühjahr 2015 bereits die dritte Erklärung zur Abstimmung regionaler Arbeitsmarktpolitik verabschiedet. Darin haben sich die Akteure des regionalen Arbeitsmarkts darauf verständigt, die duale Ausbildung für junge Menschen attraktiver zu machen; Maßnahmen zu ergreifen, um Hochschulabsolventen an regionale Unternehmen zu binden; Zugewanderte in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu integrieren und die Familienfreundlichkeit der Wirtschaftsregion weiter zu stärken.
Im „Personalernetzwerk“ tauschen sich Personalleiter von Unternehmen über aktuelle Entwicklungen in ihrem Themenfeld aus. Aspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt, wie „smart production“, „social media“, „BGM 4.0" oder auch Strategien zur Fachkräftesicherung die sich in dem Schlagwort „Arbeitswelt 4.0“ zusammenfassen lassen, standen in diesem Kreis beispielsweise bereits auf der Agenda. Der Austausch gibt Impulse für innovative Projekte und neue Formen der Zusammenarbeit. Dabei wird stets im Blick gehalten, regionale Mehrwerte über den Kreis der Anwesenden hinaus zu erzeugen. Besonders der Austausch von machbaren und regional multiplizierbaren Best-Practices nimmt Raum ein. Auch Vorschläge am Rande des Wirkungsbereichs von Personalern werden thematisiert: So ist beispielsweise die Gründung des „Rhine-Neckar Welcome Club“ auf eine Initiative des Netzwerks zurückzuführen.
Die „Fachkräfteallianz Rhein-Neckar“ ist ein Bündnis für den regionalen Arbeitsmarkt. Ziel ist es, kleine und mittelständische Unternehmen im Wettbewerb um die besten Köpfe und Talente zu unterstützen. Die „Fachkräfteallianz Rhein-Neckar“ ist eine von zwölf Allianzen in Baden-Württemberg. Sie gehört zudem zu den neun Allianzen, die im Rahmen der Landesinitiative „Allianz für Fachkräfte Baden-Württemberg“ finanziell gefördert werden. Konkret unterstützt die Fachkräfteallianz Rhein-Neckar gemeinsam mit der "Allianz für Fachkräfte Baden-Württemberg" finanziell die Veranstaltung "sozial steht mir".
Zu den Handlungsfeldern gehören: berufliche Ausbildung stärken, Beschäftigung von Frauen erhöhen, an- und ungelernte Personen zu Fachkräften qualifizieren, geflüchtete Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren, Zahl der Fachkräfte in der Pflege steigern.
Aus der Fachkräfteallianz Rhein-Neckar bildete sich eine Kleingruppe zum Thema "Vorbereitung der Sekundarstufe II (Gymnasium) auf den Übergang in den Beruf (Duale Ausbildung)“. Dabei werden unterschiedliche Themenfelder bearbeitet: Fachexpertise einholen „Wie ticken Jugendliche bei der Berufswahl?“; Durchführung von Workshops mit Verantwortlichen aus Schule, von Schülern und Elternvertretern; sowie die Beobachtung der Entwicklung des Unterrichtsfachs „Wirtschaft/Beruf- u. Studienorientierung“.
Im Arbeitskreis „Internationaler Personaltransfer“ tauschen sich aktuell ca. 15 Vertreter von Unternehmen über die Belange und Herausforderungen von Fachkräften aus, die aus dem Ausland für ein bis drei Jahre in die Rhein-Neckar-Region kommen bzw. ins Ausland entsendet werden. Im Mittelpunkt steht der Austausch über aktuelle Themen unter den Fachkollegen sowie die Vorstellung von Impulsvorträgen. Der Wissenstransfer gibt den einzelnen Unternehmen Impulse bei Gesetzesänderungen, Prozessverbesserungen und deren Praktiken.
Eine Maßnahme des Arbeitskreises in Kooperation mit dem Personalernetzwerk ist der „Rhine-Neckar Welcome Club“, der seit 2013 Fachkräften und ihren Familien aus dem Ausland das Ankommen in der Rhein-Neckar-Region erleichtert. Bei gemeinsamen Aktivitäten kommen Zugezogene so mit Menschen in Kontakt, die längere Zeit im Ausland verbracht haben oder ebenfalls erst seit kurzem in der Region heimisch sind.
Der "Rhine-Neckar Welcome Club" wird von der IHK Rhein-Neckar koordiniert. Nähere Informationen erhalten Sie bei Frau Dorothee Balke (IHK Rhein-Neckar) unter +49 621 1709-850 sowie unter dorothee.balke@rhein-neckar.ihk24.de.
Im Netzwerk der Agenturen für Arbeit sind die drei Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz-Saarland sowie sieben Agenturen für Arbeit vertreten. Die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland koordiniert die agenturübergreifenden Aktivitäten in der Metropolregion Rhein-Neckar. Hierzu hat sie das Kompetenzcenter „Demografie und Beschäftigung“ eingerichtet. Seit 2006 setzt sich die bundesweit einzigartige Allianz dafür ein, dass dem Arbeitsmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar auch in Zukunft ausreichend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zum "Netzwerk der Agenturen für Arbeit"