Das Projekt H2Rivers ebnet in der Metropolregion Rhein-Neckar und dem mittleren Neckarraum den Weg für den flächendeckenden Markteintritt von emissionsfreien Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien im Mobilitätsektor. Die Entwicklung als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit 20 Mio. € Investitionszuschüssen durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Im Rahmen des Projektes werden gleichzeitig Angebot und Nachfrage angeregt sowie zusammen mit regionalen Akteuren aus der Industrie und mit der öffentlichen Hand eine nachhaltige regionale H2-Wirtschaft aufgebaut.
Die Teilprojekte von H2Rivers bilden die gesamte Wertschöpfungskette von der regenerativen Erzeugung über die Distribution auf kurzen Wegen bis zur Verwendung in der Mobilität ab. Hierdurch können wirtschaftliche Synergieeffekte gehoben und die Tragfähigkeit sichergestellt werden.
H2Rivers sorgt mit der Anschaffung von 90 PKW, 62 Bussen, 10 Flurförderfahrzeugen, 3 Müllsammelfahrzeugen und 2 Straßenmeistereifahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb für die Nachfrage nach Wasserstoff. Gleichzeitig wird die erforderliche Infrastruktur gebaut. Dazu gehört der Bau eines H2-Hubs in Mannheim, auf dem 400 t Wasserstoff pro Jahr konfektioniert und über eine Hochleistungsabfüllanlage bei 300 bar beziehungsweise 700 bar in Trailer abgefüllt werden können. Darüber hinaus werden in Waiblingen in einer 2-MW-Elektrolyseanlage, die mit PV-Strom aus dem lokalen Solarpark gespeist wird, bis zu 240 t Wasserstoff pro Jahr erzeugt.
Durch den integrierten Ansatz von H2Rivers entsteht ein skalierbares System, welches die Grundlage für die Metropolregion Rhein-Neckar als Modellregion des Wasserstoffs legt.
Das Projekt soll innerhalb ein Zeitraums von 3 Jahren nach Projektstart umgesetzt werden. Bei den Projektphasen muss generell zwischen Infrastruktur- und Fahrzeugbeschaffungsprojekten unterschieden werden, da hier große Differenzen im Prozedere bestehen. Beide Arten eint die 1. Phase, in dieser werden zunächst die Einzelanträge beim der Teilprojekte beim Projektträger Jülich eingereicht und durch diesen geprüft.
Bei den Fahrzeugbeschaffungsprojekten werden nach der Antragsgewährung in der 2.Phase die Beschaffungsumfänge nach den geltenden Vorschriften ausgeschrieben und die Umfänge am Markt vergeben. In der 3. Phase erfolgt nach der Lieferung die Einführung mit Fahrerschulungen und der Inbetriebnahme der Fahrzeuge.
Zu den Infrastrukturprojekten zählen der Aufbau von Erzeugungskapazitäten wie der Elektrolyseure, der Bau der Abfüllanlage sowie der Tankstellen. In allen drei Fällen erfolgt nach der Antragsgewährung in der 2.Phase die finale Standortauswahl, Projektierung und Planung des Bauvorhaben. Ebenso müssen Bau- und Betriebsgenehmigungen eingeholt werden. Hierfür sind erfahrungsgemäß sehr unterschiedliche Zeitspannen anzusetzen, was entsprechend im Gesamtprojektplan berücksichtigt wird. Die 3. Phase ist die Bauphase in der die Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden. In der finalen 4. Phase erfolgt die Sicherheitsabnahme und die Inbetriebnahme durch den Betreiber.
Das Projekt ist formal im September 2020 gestartet. Der Großteil der Förderbescheide sind erteilt und die Projekte beginnen mit der Umsetzung.
Auf der Webseite zu den Projekten H2Rivers und H2Rhein-Neckar finden Expert:innen der Wasserstoff- und Mobilitätsbranche sowie interessierte Bürger:innen Informationen über das Demonstrationsprojekt und seine Fortschritte: Wasserstoff Demonstrationsprojekt Region Rhein-Neckar | H2Rivers