28 Mitgliedstaaten, eine halbe Milliarde Menschen, der größte Binnenmarkt der Welt: Die Europäische Union ist die Bezugsgröße der elf deutschen Metropolregionen. Nicht nur wegen ihrer ordnungspolitischen Macht, sondern auch weil sich viele thematische Prioritäten decken. Ob Energie, Klima, Verkehr, Demografie, Innovation oder Integration: Die Metropolregionen verfügen als Motoren der gesellschaftlichen Entwicklung über Kompetenzen und Netzwerkstrukturen, um Antworten auf die Herausforderungen von morgen zu liefern. Damit sind sie die ideale Handlungsebene, um EU-Förderinstrumente mit größtmöglichem Mehrwert einzusetzen. Politische Entscheidungen auf Ebene der Europäischen Union gewinnen zudem zunehmend an Bedeutung für Städte, Gemeinden, Landkreise und insbesondere für Regionen. Das Europa-Referat des Verbands Region Rhein-Neckar, dient der Region daher bereits seit Januar 2007 als Brückenkopf in Brüssel.
Vernetzung und Kontaktpflege
Das Europa-Referat des Verbands Region Rhein-Neckar vertritt die Interessen der Metropolregion Rhein-Neckar auf Europäischer Ebene. Es pflegt bei regelmäßigen Treffen oder anlassbezogenen Veranstaltungen den Kontakt zu Vertretern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und weiteren Einrichtungen in Brüssel. Hierzu gehören insbesondere die Europäische Kommission mit den Generaldirektionen „Regionalpolitik und Stadtentwicklung“ sowie „Mobilität und Verkehr“, die Europaabgeordneten aus der Rhein-Neckar-Region sowie die Landesvertretungen der Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Darüber hinaus vertritt der Verband Region Rhein-Neckar die Metropolregion Rhein-Neckar in europäischen Netzwerken. Beispiele sind „Metropolitan Exchange“, die Interessensvertretung der Metropolregionen auf europäischer Ebene und das „European Research and Innovation Network“, das sich für eine bessere Einbindung von Regionen in die EU-Forschungs- und Innovationspolitik stark macht. Zudem unterhält der Verband Region Rhein-Neckar Partnerschaften zu anderen Regionen in Europa wie beispielsweise mit der belgischen Provinz „Flämisch-Brabant“, mit der auch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet wurde.
Während des Maimarkts 2019 war einer unserer europäischen Partner, die Region Flämisch-Brabant, bei uns zu Gast.
Das Gläserne Studio des SWR führte zum Thema Europaarbeit mit unserem Verbandsvorsitzenden Stefan Dallinger und Tom Dehaene, Vize-Gouverneur der Region Flämisch-Brabant ein Radio-Interview zum Thema Europäische Zusammenarbeit.
Beteiligung an EU-Projekten
Der Verband Region Rhein-Neckar beteiligt sich durch sein Europa-Referat regelmäßig an EU-Projekten, beispielsweise an „CODE24“, „WEASTFLOWS“ und „Manage+“ aus der Förderperiode 2007 bis 2013 des Programms INTERREG IVB Nordwesteuropa. Für „CODE24“, der Entwicklung des Rhein-Alpen-Korridors für den Güterverkehr, wurde dem Verband Region-Rhein-Neckar die Projektträgerschaft übertragen. In der laufenden Förderperiode ist der Verband Region-Rhein-Neckar als Partner im Projekt „CHIPS“ (Cycle Highways Innovation for smarter People Transport and Spatial Planning) beteiligt.
Servicestelle für Kommunen
Durch die Komplexität und Vielzahl an Programmen und Fonds ist der direkte Draht nach Brüssel für eine wirtschaftsstarke, aber im europäischen Maßstab kleine Region wie Rhein-Neckar unverzichtbar. Eine umso größere Herausforderung für eine länderübergreifende Region, wenn sich die Mittelvergabe in vielen Fällen noch an den Grenzen der Bundesländer orientiert. Zudem wirken sich viele Entscheidungen unmittelbar auf die Regionalentwicklung aus. Daher ist der Regionalverband auch der Ansprechpartner für die Kommunen und Kreise in Sachen Transparenz der EU-Förderpolitik. Als Servicestelle berät das Europa-Referat des Verbands Region Rhein-Neckar Kommunen auch zu EU-Förderprogrammen. Hierzu werden Informationsveranstaltungen durchgeführt, beispielsweise zu Themen wie „lebenslanges Lernen“ oder „kommunaler Klimaschutz“.