Pressemitteilung
Thema Energiewende
31.8.2020
Beeindruckt von Wasserstoff-Modellregion Rhein-Neckar
- Innovationsbeauftragter der Bundesregierung Dr. Stefan Kaufmann (MdB) zu Gast bei der Metropolregion Rhein-Neckar
- Metropolregion stellt Pläne und Konzepte zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft vor
- Gemeinsamer Besuch des „H2-Campus Eppelheim“
Der neue Innovationsbeauftrage „Grüner Wasserstoff“ der Bundesregierung, der Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann (CDU), hat heute die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) besucht. Die Region nimmt in Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Nutzung der Wasserstoffwirtschaft ein. Führende Vertreter der Regionalentwicklungs-Institutionen stellten geplante Maßnahmen und Praxisbeispiele vor. So werden nach Angaben des in der MRN zuständigen Koordinators Bernd Kappenstein in den kommenden Jahren über 100 Millionen Euro in der Metropolregion Rhein-Neckar und im mittleren Neckarraum in Wasserstoff-Technologien investiert, unter anderem in 40 Wasserstoff-Busse für den öffentlichen Nahverkehr in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen.
Dr. Stefan Kaufmann zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen, bereits laufenden und noch geplanten Aktivitäten in Rhein-Neckar: „Mit der nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung ambitionierte Ziele für den Umbau unseres Energiesystems hin zu einer ‚grünen‘ Wasserstoffwirtschaft festgelegt. Die Metropolregion Rhein-Neckar geht hier mit gutem Beispiel voran und hat sich bereits als eine der wichtigsten Wasserstoffmodellregionen Deutschlands etabliert.“
Michael Heinz (Vorsitzender des Vorstands Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V.) betonte in seiner Begrüßung, dass Rhein-Neckar sehr gute Voraussetzungen für den Aufbau einer sektorübergreifenden Wasserstoffwirtschaft hat. „Als ersten Schritt fangen wir jetzt zügig bei der regionalen Mobilität an. Wir machen uns aber auch schon Gedanken über den übergreifenden Güterverkehr und darüber, wie man über die Eigenproduktion hinaus bezahlbaren Wasserstoff für stoffliche Nutzung in die Region bekommen könnte. Hierfür benötigen wir rechtzeitig eine bundesweite Planung und Unterstützung.“
Stefan Dallinger (Vorsitzender Verband Region Rhein-Neckar) hob den Stellenwert der Energiewende in der Regionalentwicklung hervor: „Mit unserer Erfahrung in länderübergreifender Vernetzung kann aus Rhein-Neckar der Nukleus eines künftigen ‚Wasserstoff-Ökosystems‘ werden. Wir freuen uns, dass wir mit Dr. Stefan Kaufmann den nationalen Treiber im Thema Wasserstoff zu Gast haben.“
Nach dem Austausch besichtigten die Teilnehmer, zu der auch MdB Olav Gutting (CDU, Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen), Ralph Schlusche (Verbandsdirektor Region Rhein-Neckar) und Dr. Christine Brockmann (Geschäftsführerin MRN GmbH) zählten, den „H2 Campus“ in Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis). Dabei handelt es sich um ein im Aufbau befindendliches Anwendungs- und Bildungszentrum rund um Wasserstoff. Es verbindet als grüner und smarter Begegnungs- und Forschungsstandort Studierende, Lehrende und Unternehmen und bildet dabei einen einzigartigen Erprobungsraum für Innovationen der Zukunft.
Hintergrund:
Wasserstoff (H2) gilt als ein wichtiger Faktor bei der Gestaltung der Energiewende. Als vielfältig einsetzbarer Energieträger soll er eine Schlüsselrolle einnehmen, um die CO2-Emissionen in der Industrie und dem Verkehr deutlich zu verringern.
Die Bundesregierung will Deutschland im Rahmen ihrer „Nationalen Wasserstoffstrategie“ zum Vorreiter im Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft machen. Dr. Stefan Kaufmann, der im Juni von Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorgestellt wurde, soll auf diesem Posten die Umsetzung der Strategie vorantreiben.
Die Metropolregion Rhein-Neckar gehört vor dem Hintergrund der Bundesstrategie zu den Modellregionen in Deutschland. Teil des Modellvorhabens sind Aktivitäten im Bereich Mobilitätsanwendungen wie Brennstoffzellen-Busse (40 Stück allein in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg), Brennstoffzellen-Müllfahrzeuge, Brennstoffzellen-PKW sowie Flurförderfahrzeuge und Fahrzeuge für den Straßendienst sowie notwendige Infrastrukturmaßnahmen wie Wasserstofftankstellen. Insgesamt werden in den nächsten Jahren über 100 Millionen Euro in der Metropolregion in Wasserstoff-Technologien investiert. Durch den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellenanwendungen ergeben sich laut Experten potenziell bis zu 1.100 neue Arbeitsplätze in der Region.